irgendwann wird es so sein!

Ich bin auf dem Weg zur Schule. Auf dem Fahrrad freue ich mich darauf, in Chemie in Marcos Nähe zu sitzen und frage mich, ob er heute mit mir reden wird oder ob er mich wieder nur still und leise beobachtet, sodass ich das nicht mitbekomme. In der Schule angekommen ist er noch nicht da, was mich nicht wundern, weil er immer erst kurz vor Schulbeginn ankommt. Ich warte, Zeit vergeht, nach 20 Minuten vergeblichem Warten klingelt es zur ersten Stunde - Chemie. Wir gehen nach oben,es sind genau 46 Stufen. Ich zähle die Stufen, um nicht zu sehr darüber nachzudenken, warum Marco nicht da ist. Er wird sowieso nur verschlafen haben. Eileen fragt mich, ob ich das auch so merkwürdig finde, dass heute so viele Leute fehlen. Ich lächel sie an, sage aber nichts. Als Frau Thier vor uns steht und die Klassenliste entlang geht, um zu sehen, wer nicht da ist. Tobi fehlt, Güney fehlt, Joshua fehlt, Sophia fehlt uuund Marco fehlt. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. Wut, Enttäuschung, Niedergeschlagenheit? Ich weiß es nicht. Eigentlich darf ich gar nicht so denken. Wieso sollte er wegen mir zur Schule zu gehen? In der Mittagspause habe ich mit Eileen über ihn geredet. Sie sagt, ich soll ihn nach einem Treffen fragen, aber wieso merkt keiner, wie schwer das für mich ist?